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♡Steckbrief ♡Pinnwand ♡Beziehungskiste
The bed's getting cold and you're not here
The future that we hold is so unclear
But I'm not alive until you call
And I'll bet the odds against it all
Save your advice 'cause I won't hear
You might be right but I don't care
There's a million reasons why I should give you up
But the heart wants what it wants
The heart wants what it wants
This is a modern fairytale
No happy endings
No winning ourselves
But I can't imagine a life without
Bretheless moments
Breaking me down.
Endlich!, es hatte Tamiras ganze nicht vorhandene Geduld und ihr Schauspieltalent gebraucht, um ihre Kletten von Eltern los zu werden und auszubüxen. Sie hatte so was von keine Lust auf irgendwelche Familienausflüge in die Winkelgasse, wo ihr Vater mal wieder nur von seiner Arbeit labberte und ihre Mum einfach nur lächelnd nickte. Tamira verdrehte die Augen bei den Gedanken. Ätzende Sache. Während sie auf die Temse zuhielt, angelte die Blondine ihre Kippen heraus, steckte sich eine zwischen die Lippen und entzündete sie mit ihrem Feuerzeug. Das Rauchen war auch so ein ewiges Streitthema und sie hatte absolut null Bock sich wieder Vorträge darüber anzuhören, wie unverantwortlich sie doch sei.
Die letzten Ferientage verbrachte Storm prinzipiell immer in London. Allein. Was auch gut so war. Auch wenn er in Sheffield meistens mit seinen Kumpels unterwegs war, so war es doch schon zu viel seine Familie jeden Abend und jeden Morgen sehen zu müssen. Himmel, wie er diese Menschen verabscheute.
Storm saß auf der Rückenlehne einer Bank direkt an der Themse, die glühende, halb aufgerauchte Zigarette in der einen und ein, schon ziemlich mitgenommenes, Gedichtband von Sylvia Plath in der anderen Hand. Wieso hatte er nochmal zu dem Treffen mit der Malfoy zugesagt? Manchmal würde er sich am liebsten für seine Entscheidungen Ohrfeigen.
Es war nicht so, dass sie ihm egal war oder sowas, nur war er sich nicht ganz sicher, was sie von ihm erwartete. Und überhaupt, sie sahen sich doch in ein paar Tagen sowieso jeden Tag wieder. Was amüsant werden könnte, wenn man mal bedachte, dass sie definitiv nicht das einzige Mädchen in seinem Leben war.
Steckbrief
I drink to remember, I smoke to forget.
Some things to be proud of, some stuff to regret.
Run down some dark alleys in my own head,
Something is changing, changing, changing.
“So many people are shut up tight inside themselves like boxes,
yet they would open up, unfolding quite wonderfully, if only you were interested in them.”
― Sylvia Plath
Weiter vor sich hin rauchend, lief Tamira an der Themse entlang und sah auf das Wasser hinauf. Es war völlig ruhig hier und ihr tausend Mal lieber als die hektische Winkelgasse. Die doofen Einkäufe konnten ihre Eltern doch alleine machen, ihr Schulzeug hatte sie sich schon am Anfang geholt und in einer hinteren Ecke - wo sie das Zeug nicht sehen musste - gebunkert, um eben solchen Stress zu entgegen. An ihrer Kippe ziehend, blieb sie schließlich vor der Bank stehen, auf der Storm lässig saß und ebenfalls rauchte. Mira schnipste die Asche von ihrer Kippe und hob ein wenig amüsiert die Augenbraue. Es war irgendwie komisch zwischen ihnen. Klar, sie waren zusammen und so ein Kram, aber wie ein typisches Pärchen verhielten sie sich nicht, hatten es noch nie getan. Die Slytherin schnipste ihre aufgerauchte Kippe weg und verschränkte ihre Hände vor der Brust, ein Bein in den schwarzen Springerstiefeln stellte sie auf die Bank. Und irgendwie war sie froh, dass Storm kein Typ war, der sich an sie klammerte und sie einengte, das hasste sie. Schweigend setzte sie sich schließlich und lehnte den Kopf gegen die Lehne. "Herrlich diese Ruhe hier", brummte sie und verzog ihre violett geschminkten Lippen zu einem halb herzigen Lächeln.
Storm sah nicht einmal auf als Tamira sich zu ihm setzte. Er schnippte die aufgerauchte Kippe auf den Boden, las das Gedicht zu Ende und packte das Buch zurück in seinen Rucksack. Wieso hatte er eigentlich seine Gitarre nicht mitgenommen? Heute waren so viele Leute unterwegs, er hätte bestimmt gut verdient..
Er nickte der Blondine zur Begrüßung kurz zu. Noch nie war er ein Mann vieler Worte gewesen. Es sei denn es ging ums Songs schreiben. Wie so oft war er komplett schwarz angezogen - schwarzer, an den Knien zerrissene Jeans, schwarzes T-Shirt und die dem Tode geweihten schwarzen Chucks, die er seit Jahren trug. "Mhhh", machte er auf Tamiras nächste Bemerkung hin.
Dass sie irgendwie sowas wie ein Paar waren, merkte man nicht einmal auf den zehnten Blick. Zumindest nicht, wenn sie nicht gerade am rummachen waren. "Bist du mit deinen Eltern hier?", fragte er schließlich und sah zu ihr hinunter.
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I drink to remember, I smoke to forget.
Some things to be proud of, some stuff to regret.
Run down some dark alleys in my own head,
Something is changing, changing, changing.
“So many people are shut up tight inside themselves like boxes,
yet they would open up, unfolding quite wonderfully, if only you were interested in them.”
― Sylvia Plath
Tamira ließ ihren Freund oder was auch immer er war zu Ende lesen und begnügte sich in der Zwischenzeit damit, die Themse anzustarren. Auf der Brücke über dem Fluss donnerte der Verkehr dahin. Tami sah kurz dahin, zumindest aber in die Richtung und summte gedanklich vor sich hin. Es war Storm - haha wer sonst - der sie aus den Gedanken riss. "Abgehauen", meinte sie knapp auf seine Frage hin und zuckte die Schultern. Wieso sollte sie die Wahrheit auch verschönern? Storm wusste ja eh, dass Scorpius und sie sich nicht grad grün waren. "Und du wie immer ganz alleine, nehme ich an."
"Also hat Daddy keinen Plan, wo sein liebes Töchterlein steckt?", fragte er mit dem Anflug eines Grinsens auf den Lippen. Die Sonne schien ihm ins Gesicht, weshalb er die Augen leicht zusammenkniff während er die Malfoy ansah. Er hielt nicht viel von Sonnenbrillen, sie gefielen ihm einfach nicht und deshalb trug er auch keine.
Auf ihre Vermutung hin nickte er erneut. "Das ist eine durchaus korrekte Annahme.", bestätigte er noch einmal. Sein Blick wanderte über den Fluss. Er liebte das Wasser, es faszinierte in auf eine gewisse Art und Weise wie nur die Natur es konnte. In seinen Augen war die Natur weitaus interessanter und magischer als das was sie in der Schule lernten.
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“So many people are shut up tight inside themselves like boxes,
yet they would open up, unfolding quite wonderfully, if only you were interested in them.”
― Sylvia Plath
"Exakt", erwiderte Tamira amüsiert und ein Grinsen schlich sich auf ihre violetten Lippen. Scorpius würde ihr nachher mal wieder eine Standpauke halten, aber wie immer würde es sie nicht interessieren. Je mehr ihre Eltern versuchten, sie umzuerziehen, desto mehr rebellierte sie. Dieser ganze Reinblutkram interessierte sie sowieso nicht. Andererseits würde sie sich ja auch nicht im London der Muggle rumtreiben oder sich für Mugglesachen interessieren. Als Storm auf dem Fluss sah, folgte sie seinem Blick und das Grinsen wich für einen Moment einem echten Lächeln. Man würde Tamira nie zutrauen, dass sie mehr in ihrem hübschen Schädel hatte außer Parties, Zigaretten und Jungs. Sie interessierte sich auch für die Natur, doch an dieser geheimen Seite ließ sie so gut wie niemanden teilhaben, das würde nur den Ruf, den die Slytherin sich aufgebaut hatte, schmälern. "Was hast du denn gelesen?", fragte sie dann mit einem leichten Interesse in der Stimme und sah den Anführer ihrer Gang an.
Leicht grinsend schüttelte Storm den Kopf. "Böses Mädchen.", kommentierte er ihre Aussage. In dem Punkt schienen die Beiden sich mehr zu ähneln, als sie vielleicht wahrhaben wollten. Beide rebellierten auf ihre Art gegen die Fänge der Reinblüterfamilie. Doch Storm würde nicht im Traum auf die Idee kommen sich Tamira gegenüber zu öffnen. Für ihn war sie nur eine Art Schmuckstück und wenn es verblasste, besorgte er sich halt ein Neues. Das mochte hart klingen, war jedoch die Wahrheit. So etwas wie Liebe kannte Storm McCall nicht.
Wenn es nach ihm ginge hätten sie auch einfach stundenlang nur auf dieser Bank sitzen und ins Leere starren können, doch natürlich würde das Tamira nicht genügen. Wieso hatten Mädchen eigentlich ständig den Drang zu reden? Wieso redeten Menschen generell so viel? "Sylvia Plath. Kennst du vermutlich nicht, oder?"
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yet they would open up, unfolding quite wonderfully, if only you were interested in them.”
― Sylvia Plath
"Gute Mädchen kommen in den Himmel,böse überall hin, was denkste, was mir mehr zusagt, mhm", Tamira fuhr sich mit der Zungenspitze über ihre Lippen und schmeckte den leicht fruchtigen Geschmack ihres Lippenstiftes. Sie fragte sich wieder, was Storm eigentlich erlebt hatte, entschied sich aber bereits nach wenigen Sekunden dafür, dass es sie nicht interessierte. Jeder hatte eben ne Leiche im Keller liegen. Und wenn sie sich um jeden kümmern würde, wäre sie Weihnachten noch nicht fertig. Mira zupfte den Ärmel ihres Holzfällerhemdes zurecht und sah auf das Wasser. Es beruhigte sie und als Storm wieder sprach, nickte die Blondine bloß. "Ne, kenn ich nicht, aber klingt interessant", stellte sie fest, ohne ihn anzusehen.
Tamiras Aussage ließ Storm die Stirn leicht in Falten legen, er beschloss aber einfach nichts mehr dazu zu sagen. "Sie hat 'n ziemlich angenehmen Schreibstil.", sagte er, dabei mit den Schultern zuckend. Sylvia Plath war einer seiner Lieblingsautorinnen und -Dichterinnen. Er hatte vermutlich schon jedes Einzelne ihrer Werke gelesen - sogar mehrmals.
"Lass uns woanders hingehen.", entschied er schließlich nach einer längeren Pause des Schweigens und erhob sich von der Bank. Mit seinen über 1,90 Metern Körpergröße, dem stets kränklich-blassen Teint und den leichten Augenringen wirkte Storm eigentlich immer recht schlacksig und nicht sonderlich kräftig, doch der Eindruck täuschte. Im Prinzip war das sogar ziemlich von Vorteil, weil er aufgrund dessen oftmals unterschätzt wurde. Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und wartete darauf, dass seine Freundin sich ebenfalls erhob.
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― Sylvia Plath
Den Blick aus den dunkel umschatten und mit metallic blue unterlegten Augen auf die Themse gerichtet, bekam die Malfoy das Stirnrunzeln ihres Freundes nicht mit. Ruhig floss der Fluss dahin und sie hüllte sich in Schweigen, gab sich ihren Gedanken hin. Bald würde es nach Hogwarts zurück gehen. Haha, da kam ja die pure Freude auf. Tamira verdrehte die Augen und wandte den Kopf dann Storm zu, als er von Sylvia Path sprach. Sie kannte die Frau nicht, las nur wenig, also konnte die Blondine den Schreibstil auch nicht beurteilen. Und sich von der Begeisterung anderer anzustecken, war noch nie ihr Ding gewesen. Sowieso stieß ihr Geschmack oftmals auf Unverständnis, aber das war schon okay. Tamira nickte und erhob sich, zupfte kurz ihre ausgefransten Shorts aus dunklen Jeansstoff zurecht und strich sich einige Strähnen aus dem blassen Gesicht. Ihre Finger mit den violetten Nägeln fuhren durch die blonde Mähne. Kurz kam ihr der Gedanke, sich violette oder pinke Strähnen reinmachen zu lassen. Das würde dem ganzen nochmal einen frischen Kick verpassen und ihren Vater aufregen. Sie grinste bei den Gedanken und sah dann zu Storm. "Wohin?", fragte sie und vergrub ihre Hände in den Taschen am Hintern ihrer Hotpans.
Storm war wirklich froh darüber, dass Tamira keines dieser Mädchen war die sich ständig Hals über Kopf verliebten und das allen Leuten auf der Welt zeigen mussten. Ihre Beziehung gefiehl ihm eigentlich sogar ziemlich. Im Großen und Ganzen wussten sie beide wo sie standen und was sie von einander erwarteten. Zumindest war der Slytherin dieser Ansicht. Händchen halten zum Beispiel war in seinen Augen ein absolutes No-Go, und das wusste Tamira auch.
"Ich hab 'n Zimmer im Tropfenden Kessel.", antwortete er und zuckte leicht mit den Schultern, "Aber eigentlich ist mir ziemlich egal wo wir hingehen."
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― Sylvia Plath
Sich leicht streckend, sodass die Knochen in ihrem Rücken leise knackten und die Spannung in ihrem Nacken sich löste, angelte Tamira sich ihre Zigaretten heraus, ließ den Deckel aufklappen, nahm sich eine Kippe und zündete sie an, ehe sie Storm die Packung stumm anbot. Wozu unnötig quatschend? Die Malfoy zog an ihrer Kippe und nickte. "Ja, klingt gut, lass uns gehen", meinte sie einfach. Im Kessel konnten sie was trinken gehen, die meisten Kellner waren so was von bestechlich. Sie sah kurz zu Storm und war wieder froh, dass er nicht zu der Sorte Typ gehörten, die ihr Glück (oder Unglück) 24/7 zur Schau stellen mussten. Wenn man sie zu sehr einengte, ergriff Tamira früher oder später sofort die Flucht.
Als die Blondine ihm die Zigarettenschachtel hin hielt, schüttelte er leicht den Kopf. Zwar rauchte Storm ziemlich viel, jedoch meistens eher abends. Warum auch immer. Generell tat er alles viel lieber nachts. Die Dunkelheit und die Stille faszinierten ihn.
Der Slytherin nickte kurz und lief neben ihr her zum Tropfenden Kessel. Die Sonne brandte in seinem Nacken, seiner Meinung nach war es noch immer viel zu warm obwohl es ja schon wieder kühler wurde.
"Hast du eigentlich 'n Problem damit, dass ich in den Ferien was mit so 'nem Mädchen aus Cardiff hatte?", fragte er schließlich gerade heraus, sah sie dabei jedoch nicht an. Eigentlich interessierte es ihn nicht einmal, ob sie ein Problem damit hatte. Wenn dem so war, sollte sie halt einfach gehen. Doch er sah auch keinen Sinn darin es ihr zu verheimlichen.
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― Sylvia Plath
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