"Ach was...", wank ich ab und musterte Minnie einen Moment ehe ich meine Zeigefinger in meine Mundwinkel grub und sie ein wenig nach oben schob. Ein Zeichen, dass Minnie wieder lächeln und sich nicht so viele Gedanken machen sollte.
"Riesig große Schlitten.", betonte ich nickend und lachte kurz auf, als Minnie mich so begeistert ansah und nun wirklich richtig aufzutauen schien. Mein Blick verharrte einen Moment länger in ihren Augen, dann sah ich wieder zum Fenster und beobachtete, wie die letzten Schüler vom Gleis in den Zug stiegen. Punkt 11 Uhr und der Zug setzte sich langsam in Bewegung.
"Ich kanns dir beibringen...es ist nicht schwer und für Plätzchen oder Zimtsterne braucht es wirklich nicht viel Übung.", bot ich an und drehte mich wieder zu Minnie um, zuckte leicht die Schultern und lächelte gutmütig.

"Wow, damit muss ich wirklich fahren. Weihnachten wird super, ich spürs.", antwortete sie grinsend und fuhr sich durch das kurze, ohnehin schon zerzauste Haar. Im Nachhinein bereute sie es ein wenig, dass sie sich heute Morgen keine Zeit genommen hatte um sich wirklich herzurichten. Ihre Klamotten waren (wie eigentlich immer) ziemlich schlicht gehalten, geschminkt war sie nicht und überhaupt fühlte sie sich wie ausgekotzt. Wer hätte auch damit gerechnet, dass sie dank ihrer Mutter auf wen so schönes trifft?
Minerva wog den Kopf leicht hin und her, überlegte ein paar Sekunden lang und nickte schließlich. "Abgemacht. Ich werde dich so schnell eh nicht mehr los, hab ich Recht?"

"Willst du mich denn los werden?" Für einen Moment fiel das anziehende Lächeln aus meinem Gesicht und ich sah Minnie mit einer Mischung aus Traurigkeit und Enttäuschung an, ehe ich wieder zu grinsen anfing und mich ein wenig zu ihr vorbeugte, während der Zug leicht ruckelnd den Bahnhof verließ.
"Ich hab dich auserwählt, Minnie. Du hast keine Wahl.", erklärte ich nüchtern und zuckte ein wenig mit den Schultern.
Ich drängte mich anderen Leuten zwar nicht auf, wenn sie meine Gesellschaft nicht wollten, aber ich glaubte Minnie nicht so ganz, dass sie mich loswerden wollte. Dafür war sie dann doch zu schnell in meiner Nähe aufgetaut.

Minnie bemerkte wie das so wunderschöne Lächeln von Percys Gesicht verschwand und einem nahezu herzzerreißend enttäuschtem Blick wich. Die Hufflepuff runzelte leicht die Stirn. Einen Moment lang überlegte sie, ehe sie sich dazu entschied von ihrem Platz aufzustehen und sich neben ihre neue Bekanntschaft fallen zu lassen. Sie platzierte ihre Beine leicht angewinkelt auf dem freien Sitz neben ihr und lehnte den Kopf an seine Schulter. "Nein. Ich glaube nicht.", sagte sie leise.
Es war merkwürdig und sie wusste selbst nicht, was mit ihr los war, aber irgendwie konnte sie seinem Charme einfach nicht widerstehen. Vielleicht weil sie ihm so gerne jedes seiner Worte glauben würde..

Als Minnie aufstand und sich neben mich setzte, zog ich kurz ein wenig verwundert die Augenbrauen hoch doch als ich spürte wie sie ihren Kopf auf meine Schulter legte, konnte ich schon gar nicht mehr anders als wieder zu lächeln.
Ich zögerte kurz, bevor ich meinen Kopf leicht gegen ihren lehnte und wieder zum Sprechen ansetzte.
"Da bin ich aber froh, dass du mich nicht wegschickst.", erwiderte ich und unterdrückte ein leises Lachen.
Ich wusste nicht wieso, aber...irgendwie war das hier so ein Moment. Ein Moment, wo man gar nichts sagen musste, sondern irgendwie einfach nur die Anwesenheit des anderen genoss. Und das tat ich. Viel zu sehr eigentlich.

Minnie lächelte leicht und gab nur ein leises "Mhm" von sich. Sie wollte die Ruhe nicht zerstören, die sich gerade über die Beiden gelegt hatte. Es war eine angenehme Ruhe, so eine in der man alles um sich herum genau in sich aufnahm und es einfach nur genoss da zu sein.
Die Hufflepuff fragte sich, ob sie je verstehen würde, wieso sie sich so zu Percy hingezogen fühlte obwohl sie ihn kaum kannte. Vielleicht lag es einfach an seiner Art, daran wie er auf Leute zuging. Irgendwas hatte er an sich, das ihn besonders machte. Und das gefiel ihr.